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Kein Plastik in die Biotonne

Kein Plastik in die Biotonne

Warum Plastik und „Bioplastik" nicht in die Biotonne gehören – auch in Freiburg nicht

Plastiktüten, selbst solche aus sogenanntem „Bioplastik", bauen sich nur sehr langsam ab. Dabei zerfallen sie lediglich in immer kleinere Teile – sogenanntes Mikroplastik – anstatt sich vollständig biologisch zu zersetzen. Diese winzigen Kunststoffpartikel gelangen in Böden, Gewässer und letztlich in die Nahrungskette, wo sie erhebliche Umweltschäden verursachen können. Helfen Sie mit, unsere Umwelt zu schützen: verzichten Sie auf Plastiktüten in der Biotonne. So leisten Sie einen wichtigen Beitrag zu hochwertigem Kompost und einer effizienteren Energiegewinnung.

Gehören kompostierbare Produkte wie Beutel, Kaffeekapseln, Verpackungen oder Einmalbesteck in die Biotonne?

Nein. Begriffe wie „kompostierbar" oder „biologisch abbaubar" können bei Verbraucher*innen den Eindruck erwecken, dass solche Kunststoffe gemeinsam mit dem Biomüll entsorgt werden dürfen. Biokunststoffe bestehen häufig aus Maisstärke und ähneln optisch herkömmlichem Plastik. Laut Angaben der Hersteller zersetzen sich Produkte auf Basis von Maisstärke zwar unter idealen Bedingungen – wie sie nur in industriellen Anlagen gegeben sind – innerhalb einiger Monate. In der Vergärungsanlage RETERRA in Freiburg bleibt der Bioabfall jedoch nur etwa drei Wochen unter luftdichtem Abschluss im Silo. Diese Zeitspanne reicht nicht aus, um Bioplastik vollständig abzubauen. Daher gehören biologisch abbaubare Kunststoffprodukte nicht in die Biotonne.

Papier statt Plastik – so geht's richtig:

Zur Sammlung von Bioabfällen eignen sich Papiertüten oder auch Zeitungspapier. Beides ist problemlos kompostierbar und unterstützt eine effiziente Weiterverarbeitung der Bioabfälle. Auch getrocknete Pflanzenreste, Laub oder kleinere Mengen von Zweigen können über die Biotonne entsorgt werden. Sie helfen dabei, die Feuchtigkeit von Obst- und Gemüseresten zu regulieren und Geruchsbildung zu vermeiden.

Tipp: In der Küche hilft ein fest verschließbares Vorsortierbehältnis; im Sommer: nasse Reste in Zeitungspapier wickeln, Tonne stets geschlossen halten, um Geruch und Maden zu vermeiden.

 

Was gehört in die Biotonne – und was nicht?

Was gehört in die Biotonne

Jetzt erhältlich: Die Freiburger Bioabfall-Papiertüte

Im Rahmen der Kampagne haben die ASF und die Stadtverwaltung eine neue unbeschichtete, kompostierbare Bioabfall-Papiertüte eingeführt. Die Tüte trägt das Zertifikat Blauer Engel, ist FSC-Mix zertifiziert und bietet eine umweltfreundliche Alternative zur Plastiktüte bzw. zu kompostierbaren Bioplastiktüten.

Papiertüte

Sommertipps für die Biotonne: Klein, aber wirksam!


Allgemeines
 
Wärme und Feuchtigkeit fördern die Entwicklung von Fliegenlarven in der Biotonne.
Um dem vorzubeugen, sollte im Sommer die Feuchtigkeit reduziert und der Zugang für Fliegen möglichst verhindert werden.

Madenbefall schon in der Küche vorbeugen
Küchenabfälle im Sommer am besten in verschließbaren Behältern sammeln und täglich in die Biotonne entleeren. Feuchte oder stark riechende Abfälle in etwas Zeitungspapier oder die Bioabfall-Papiertüte einwickeln, bevor sie in die Tonne kommen.

Biotonne im Sommer geschlossen halten
Der Deckel sollte stets vollständig geschlossen sein, denn selbst ein kleiner Spalt ermöglicht Fliegen die Eiablage. Öffnungen nur zum Befüllen vornehmen.

Nach der Leerung: Papierlage gegen Feuchtigkeit
Eine Lage zerknülltes Zeitungspapier auf dem Tonnenboden hilft, neue Feuchtigkeit zu binden. Hochglanzpapier ist ungeeignet! Küchenpapier ist erlaubt, jedoch aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen nicht zur regelmäßigen Nutzung empfohlen. Wenn möglich, kann die Tonne nach der Leerung mit Wasser ausgespült werden.

Standortwahl der Biotonne
Ein schattiger, möglichst kühler Standort verlangsamt Zersetzungsprozesse und reduziert Geruchsbildung. Direkte Sonneneinstrahlung sollte bestmöglich vermieden werden.

Grünschnitt und Strukturmaterial gegen Feuchtigkeit
Gras- und Grünschnitt sollten möglichst angetrocknet in die Biotonne gegeben werden, um Feuchtigkeit zu reduzieren. Zur besseren Belüftung empfiehlt sich die Zugabe von Strukturmaterial wie Strauchschnitt oder Holzeinstreu.
Nicht geeignet sind verschmutztes Einstreu mit Kot oder Urin sowie Katzenstreu.

Madenbefall in der Biotonne?
Ein Befall ist hygienisch unbedenklich, aber oft unangenehm. Um Maden wirksam zu reduzieren:

  • Feuchtigkeit binden: Algenkalk oder Gesteinsmehl in die Tonne geben (erhältlich im Gartenfachhandel).
  • Essigwasser: Innen- und Randbereiche der Tonne mit Essig oder Essigwasser behandeln.
  • Tonne ausspülen: Nach jeder Leerung gründlich reinigen, um Larven und Eier zu entfernen.
  • Lebendfutter: Maden sind begehrte Nahrung für Vögel. Die Tonne ggf. morgens kurz geöffnet lassen – nicht länger als 1–2 Stunden, um keine weiteren Fliegen, Marder oder Ratten anzulocken.
  • Keine Chemikalien: Der Einsatz chemischer Mittel wird nicht empfohlen – sie sind oft umweltschädlich und gelangen in den Kompost.

(Quelle: https://www.wirfuerbio.de/die-biotonne-im-sommer/)

Neue Bioabfall-Verordnung seit dem 1. Mai 2025

Stell dir vor: Du trennst deinen Biomüll wie immer – aber plötzlich wird er nicht mehr angenommen. Klingt nach Zukunftsmusik? Ist ab dem 1. Mai 2025 Realität. Aber keine Sorge: Es geht erstmal nicht um dich direkt, sondern um die Entsorgungsbetriebe. Dennoch hat das Ganze auch Folgen für uns alle. Welche das sind zeigen wir in diesem Beitrag.

Was genau passiert?
Die neue Bioabfallverordnung (BioAbfV) tritt am 01.05.2025 in Kraft – und sie bringt klare Regeln mit sich:

  • Nur noch 3 % Störstoffe (also Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Metall) dürfen gewichtstechnisch im gesammelten Bioabfall enthalten sein.
  • Und noch schärfer: Plastik darf nur maximal 1 % ausmachen.

Klingt streng? Ist es auch – aber mit gutem Grund. Denn unser Bioabfall landet in Kompostierungsanlagen, die daraus fruchtbare Erde und Bioenergie machen. Je weniger Störstoffe drin sind, desto besser für Umwelt und Landwirtschaft.

Wer ist betroffen?
Zunächst nur die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsbetriebe – also die, die unsere Bioabfälle einsammeln und bei Verwertungsanlagen abliefern. Diese Anlagen sind ab Mai verpflichtet, die Störstoffe zu kontrollieren. Und jetzt kommt's: Wird der Grenzwert überschritten, müssen sie den Bioabfall ablehnen. Kein Kompost. Keine Bioenergie. Stattdessen: Restmüllverbrennung.

Und was bedeutet das für uns alle?
Je mehr Störstoffe im Biomüll landen, desto häufiger wird er als Restmüll entsorgt. Das führt zu höheren Entsorgungskosten – und diese Kosten werden am Ende über die Müllgebühren an uns alle weitergegeben. Das bedeutet: Wenn wir schlechter trennen, wird es für alle teurer.

Warum Bioabfall im Restmüll nicht nur teuer, sondern auch ökologisch unsinnig ist
Wenn in der Biotonne zu viele Störstoffe landen – also Plastik, Glas, Metall oder andere Fremdmaterialien – darf dieser Abfall ab dem 1. Mai 2025 nicht mehr wie gewohnt in der Kompostierungs- oder Vergärungsanlage verarbeitet werden. Stattdessen wird er als Restmüll eingestuft – und landet in der Müllverbrennungsanlage. Das klingt zunächst nach einer simplen Umleitung. Aber in Wahrheit ist das ein ökologisches und wirtschaftliches Problem. Er wird lediglich thermisch verwertet, also verbrannt.

Doch genau hier liegt das Problem: Bioabfall eignet sich extrem schlecht für die Verbrennung. Er besteht zu einem großen Teil aus Wasser, ist schwer entzündlich und hat einen niedrigen Heizwert. Das bedeutet: Um Bioabfälle überhaupt verbrennen zu können, muss zusätzlich Energie aufgewendet werden – etwa durch das Beimischen fossiler Brennstoffe oder durch einen höheren technischen Aufwand in der Anlage. Das ist ineffizient und alles andere als umweltfreundlich.

Zum Vergleich: Plastik, Papier oder Holzabfälle brennen fast von selbst und liefern dabei noch Energie. Bioabfall hingegen bremst den Verbrennungsprozess – und sorgt dadurch für höhere Betriebskosten. Diese Mehrkosten werden von den Entsorgungsbetrieben getragen – und landen am Ende auf den Müllgebühren, die wir alle zahlen.

Und dabei wird etwas zerstört, das eigentlich extrem wertvoll ist: Aus Bioabfall lässt sich Kompost für die Landwirtschaft und Biogas zur Energiegewinnung herstellen. Wird dieser Stoff stattdessen verbrannt, gehen diese Ressourcen verloren – und es entstehen unnötige CO₂-Emissionen.

Warum es sich lohnt, sauber zu trennen
Die Restmülltonne ist die teuerste Tonne von allen. Und aktuell landen dort immer noch rund 40 % Bioabfälle, die da gar nichts zu suchen haben. Nur aus dem Biomüll, der in der Biotonne landet, kann Kompost und Energie entstehen. Der Kompost sorgt auf den landwirtschaftlichen Flächen dafür, dass neue Pflanzen und damit neuer Biomüll entsteht. Ein perfekter Kreislauf, der nur funktioniert, wenn

  • Der Biomüll ohne Störstoffe gesammelt wird und
  • In der Biotonne landet.

Fazit: Schlecht getrennt heißt teuer entsorgt
Wenn wir unsere Biotonnen falsch befüllen, geht nicht nur ein wertvoller Rohstoff verloren – es wird auch unnötig viel Energie verschwendet, und wir alle zahlen drauf. Dabei könnte aus unseren Küchenabfällen viel Gutes entstehen: Kompost für unsere Böden oder Biogas für erneuerbare Energie.

Also: Bio gehört in die Biotonne. Und nur Bio. Sauber getrennt ist doppelt gewonnen – für Klima, Kreislauf und Konto.

Quelle: (https://www.wirfuerbio.de/bioabfall-das-aendert-sich-ab-dem-1-mai/)

Die optimale Verwertung von Bioabfall

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